Ein zweigeschossiger Fachwerkbau in attraktiver Wasserlage, dem später an der Nordseite ein eingeschossiger Putzbau angefügt wurde: Der Harburger Kaufhausspeicher ist ein wertvolles Denkmal im Binnenhafen. Es befindet sich im Besitz der aus Harburg stammenden Familie Lengemann, bis heute bekannt durch das Installationsunternehmen Lengemann & Eggers. Der Betreiber heute sind Dorothee und Henry C. Brinker mit ihren Firmen Harburg Events und brinkermedia.
Der 1827 entstandene Fachwerkbau bildete ursprünglich eine Ergänzung des "alten" Harburger Kaufhauses im
Bereich Neue Straße/ Kaufhauskanal, mit dem er durch einen Zwischenbau verbunden wurde. Der Bau der Unterelbe-Eisenbahnlinie 1881 erforderte den Abbau des neuen Kaufhauses, das an den heutigen
Standort umgesetzt wurde und lange als Speicher einer Lebensmittel- und Samengroßhandlung genutzt wurde.
Eine umfassende Renovierung und Ausstattung mit modernster Event- und Gastrotechnik gewährleistet einen perfekten Rahmen für jede Art von Veranstaltung.
Das Gebäude ist ein zweigeschossiger Fachwerkbau mit drei Böden und Doppelständerinnengerüst. Der obere Boden wird im Zuge des Umbaus zur Veranstaltungsstätte aus Gründen der visuellen und akustischen Raumwirkung entfernt. An die Nordseite des Speichers grenzt ein zweigeschossiger Putzbau mit niedrigem Obergeschoss unter flach geneigtem Satteldach, der durch segmentbogige Fenster und ein geschosstrennendes Gesims gegliedert wird. Er entstand 1888 als ‚Comptoirgebäude’ und nahm vermutlich auch Wohnräume auf. Während der Speicher selbst als Veranstaltungsraum mit Foyer fungiert, ziehen in das Comptoir Büros und Künstlergarderoben ein.
Der ehemalige Procter & Gamble-Manager Rolf Lengemann will es mit 70 Jahren noch einmal wissen. Mitten im Harburger Hafen etnwickelt er den alten Speicher am Kaufhauskanal zu einer kulturellen Spielstätte. In dritter Generation im Familienvermögen, bildet der Speicher mit vorgelagerter Villa und angeschlossenem Comptoirgebäude ein einzigartiges Ensemble der Wirtschafts- und Wohnarchitektur im 19. Jahrhundert. Rolf Lengemann sieht sich nicht vorrangig als Investor, sondern begreift seine Rolle als Bewahrer und zukunftsorientierter Entwickler dieses Familienprojekts. Die Auswahl der Werkstoffe und Einrichtungsgegenstände hat Rolf Lengeman persönlich beaufsichtigt, dabei standen immer die denkmalgerechten Aspekte im Vordergrund.
Der Ausbau des Speichers an dieser Stelle ist keine isolierte Baumassnahme. Die wachsende Stadt mit dem Sprung über die Elbe: der Harburger Binnenhafen steht im Fokus einer dynamischen Hamburger Stadtentwicklung. Der atemberaubende wirtschaftliche Strukturwandel ist greifbar, die architektonischen Veränderungen überall sichtbar. Mehr als 8000 Menschen arbeiten hier in modernen, erfolgreichen Unternehmen, Tendenz steigend. Überall entstehen Wohnanlagen mit attraktiven Appartments, historische Hafenatmosphäre mit der privilegierten Lage am Wasser inklusive. Jetzt kommt Kultur im Speicher am Kaufhauskanal dazu, behutsam renoviert vom Architekten Ulrich Garbe. Der Weg zum Wasser wird als Veranda mit Reling gestaltet. Der Speicher wird zur Heimat für ein neues Verständnis von Stadtkultur - für eine moderne Bürgergesellschaft, die sich kulturell beteiligen will.
Der Ausbau des Speichers wäre ohne die großzügige Unterstützung der Hamburger Kulturbehörde aus Mitteln des Denkmalschutzes nicht möglich gewesen. Auch Die großzügige Hilfe durch die Hamburger Stiftung Denkmalschutz war ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Die Stiftung Denkmalpflege finanzierte
Ausbauarbeiten nach historischem Vorbild.
Das Projekt Speicher am Kaufhauskanal
entstand mit Unterstützung des
Hamburger Denkmalschutzamts.